Es gibt Tage, an denen ich aus verschiedenen Quellen sozusagen gezwungen werde, meine eigenen Gedanken zu verfolgen, weil mich die gelesenen Worte mitten ins Herz, mitten in meine Gedankenlosigkeit oder auch mitten ins Zwerchfell treffen.
Jedes Buch, jeder Artikel ist mir dann ein Klugheits-Geschenk und zukünftig teile ich sowohl Zitat wie Gedanken dazu an dieser Stelle.
Blog frei für Annelie Keil aus: Wenn die Organe ihr Schweigen brechen
(was übrigens ein wirklich saublöder Titel für dieses richtig richtig kluge Buch ist), Seite 256 ff:
Lebenskunst ist ein Handwerk, dessen Werkzeuge wir seit der Geburt in der Tasche haben…Leben ist Liebe und darin eine experimentelle Versuchsanordnung.
Sind Lebenskünstler nicht immer ganz besondere Leute, denen es gelingt, aus nix alles zu machen, die zufreiden sind mit dem, was sie haben, die ihre Träume leben und nicht im Traum vor sich hinstolpern?
Was wäre, wenn wir das alle könnten? Nicht nur das – wenn wir ausdrücklich dazu geboren wären, dieses Experiment frei und mutig zu versuchen und uns nicht in Sorgen um Lebensversicherungen, Tarifverträge und Kücheneinrichtungen verlieren würden?
Was, wenn wir wirklich beginnen zu experimentieren und neugierig auf den Ausgang warten – der nicht festgeschrieben sein kann, sollte es denn ein echtes Experiment sein?
Die Idee könnte den ein oder anderen Nach-Gedanken gut vertragen – vor allem könnte jedermensch in eigener Manier versuchen, was es denn hieße, LebenskünstlerIn zu sein und wie es denn aussähe, das Werkezug dazu, das wir ja in der Tasche haben.