Bedingungslos…


Tag 3 nachdem ich Millionärin wurde – ich habe nämlich Geld gewonnen.

Nein, keine Millionen – sondern viel viel mehr:

ein b e d i n g u n g s l o s e s Grundeinkommen für ein Jahr –
ab Juni wandern jeden Monat 1000 Euro auf mein Konto.

Stimmt, das ist keine Million, ABER das Projekt Mein-Grundeinkommen lässt Millionen liebevoller, dankbarer und ermutigender Gefühle entstehen.
Denn:
die Euro auf meinem Konto fallen nicht vom Himmel, sondern fließen von mehr als 130.000 sogenanmten Hörnchen auf die Konten derer, die gewinnen.

Deshalb bin ich jetzt noch mehr Millionärin als vorher schon.
Viele geben etwas, damit manche für eine Zeit viel haben und sich darin einrichten, nicht für ihren Lebensunterhalt arbeiten zu müssen und das tun können, wa sihnen wirklich wirklich wichtig ist

Aber dazu demnächst mehr – ich habe ja ein Jahr Zeit,
mich mit all dem fühlend, denkend, erlebend, zweifelnd, forschend und wie auch immer auseinanderzusetzen, was mir in diesem Zusammenhang wichtig zu sein scheint. Darauf freue ich mich.

Eins ist jetzt schon klar: Geld verändert NICHTS. Und ALLES.
Veränderung ist INNEN. Oder GARNICHT.

Mir scheint:
Wenn wir viele Sorgen und Zweifel haben, wird mehr Geld daran nichts ändern. Vorausgesetzt, wir sind nicht in wirklich existentieller Not um Leib und Leben – davon spreche und schreibe ich hier ausdrücklich nicht…

Still und leise…


mache ich mich mal vom Acker. Ich gehe einfach, mute mir und allen andern zu, dass Wegsein geht. Ich weiß nicht, was es machen wird mit mir und doch, ich ahne, sehne, dass ich die Taubheit aus der Filterblase vom Blattgeflüster trösten lassen kann.

Ich suche Erde, Höhle, Dunkelheit und mache mal das Licht aus. Kurz, dann länger, vielleicht auch noch den weiteren Moment, der fast den Atem nimmt. Auch den nehm‘ ich dazu.

Ach, rede ich wohl immer noch.

An einem Nach-Wahl-Montag…


Einen Tag danach, ein bisschen schwer in Kopf und Herz. Da sitzen wir, die Aufrechten, Linken, Grünen, VeganerInnen, Ökos, CarsharerInnen und Emanzen, SozialistInnen, Grundeinkommens-BefürworterInnen, Anti-AkWlerInnen, die bunten Schwulen und Lesben und Transgenders und alle, die mit Kunst und Kultur und Kommunismus mehr auf Du und Du, sind als mit Karierre und Konsorten, da sitzen wir alle etwas desillusioniert am Montagstisch.

Und, ganz im Geheimen, sind wir gewiss, dass unsereins (siehe oben), es wirklich, also objektiv, für alle Menschen geltend, besser weiß. So ziemlich alles.

Denn…wären alle wie wir, gäbe es keinen Klimawandel, keinen Krieg, kein Schweinefleisch und wahrscheinlich auch kein Abitur mehr – nur freie, friedliche, nette, alles verstehende Menschen in einer Art Grünen-Paradies.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob es mir da gut gefallen würde.

Können wir uns gerade heute nicht mal freuen, dass wir so lebendig waren, sind und hoffentlich sein werden in diesem durch und durch demokratischen Land, in dem alle zetern und schimpfen und lamentieren dürfen, wie immer es allen einfällt. Und in dem es sehr sehr unterschiedliche Arten zu leben geben darf und soll.

Da bleibt die kleine Ahnung, dass wir uns kümmern müssen. Um uns. Um unsere  Weltwahrnehmung. Denn ziemlich sicher wäre es ganz gut, mehr hinzuhören, weniger eng zu sehen, die Gartenzwerge nicht so laut zu verlachen, sondern zu fragen: Was gefällt dir denn an diesem Zwerg so gut?

P.S. Was niemals heißen darf, dass Lebewesen-Verachtendes gleich welcher Art auch nur ansatzweise toleriert werden darf. Nicht ansatzweise. Nie.