Ach, die Pilze stehen im dichten Feucht.
Und die Moose und Rinden.
Wer wollte wissen,
ob es Riesenwelten wären oder solche für Elfen?
Ja: wer nur?



Ohne heilig brennt die Kerze neben dem Buddha
flackert,
wie es ihr gefällt.
Verlischt.
Ohne heilig schläft mein Fuß ein.
Ohne heilig atme ich;
ein und aus,
mit den Gräsern und Büschen,
die tun das sowieso.
Wo ist der Raum ohne heilig,
der sowas von heilig ist?
Pünktlich sagt die Uhr dazu: Reicht für heute, such morgen weiter.
Na gut.
In einem Chor sind Töne sehr verschieden,
damit ein ganzer Klang
entstehen kann.
Da singen, ganz im Tiefen, die Bässe,
die, bei Frauen auch,
dem Ganzen Boden geben.
Darüber,
quasi gegenüber,
ziehen die Sopranösen
mit feinem Klang am Himmel lang.
Damit der Tiefe nicht zu tief und
Himmelshöhen nicht zu weit,
stehen, meist mittenmang,
die Melodien beim Gesang.
Sie geben Halt und sammeln,
was oben, unten oder nebenher,
schonmal verloren gehen kann.
Damit zusammen klingen kann
was ohne leicht ein Quergesang,
steht eine außenvor und mittendrin:
sie webt die Stimmen zu Gesang.
Und dann
ist Klang.
nun. ist er hin. der allerletzte. rote atem-faden. die amsel. singt. ich sehe dich. fein. hell. auf hellen brausewolken. fast. wärest du vergnügt zu nennen. erleichtert. sicher. fast. der atemfaden. dieser allerletzte. nun. ist er. hin. wohin. die seele. fein. ins all-um-all. gewebt. fängt jetzt. erst an. sich. auszudehnen.
Der Sturm heult durch mein Herz,
fegt allen Dreck nach oben-vorn, in mich hinein.
Ich wate durch den Schmodder
dieser Welt und meines Lebens
(- ist das ein anderer?)
Horch!
War es die Meise eben,
die mir mit ihrem Lied verzieh
als ich in kahlen Ästen hing
mit meinem Zweifelsblick fest in den dunklen Wolken.
Weiß nicht
der Sturm er tobt
und währenddessen fliegt deine Seele weit weit fort und
mitten in mein Herz
zerreißt, wie oft.
Wird heilen. Wieder. Immer.
Und heute oder bald wird es dann anders wahr sein,
als wir es wünschend wollten.
Doch wussten wir.
Also wenn wir werden müssen,
wie wir gemeint sind,
-von wem eigentlich?
frage ich mich, zum Beispiel gerade eben,
wer wir denn dann dazwischen sind?
Also zwischen dem So-Sein gerade jetzt
und der vollkommenen Form, die wir werden sollen?
Wer soll ich sein in diesem kleinen Zwischenraum,
den ich mein Leben nenne?
Wie kann ich eine andere sein
-und warum sollte ich das wollen?
anders gemeint sein als so, wie ich jetzt gerade bin – nicht werde oder war?
-wo sollen sie versteckt sein, die vielen Potenziale, Berufungen und Anliegen, die ungelebt mich von der trennen, die ich werden kann?
Ich bin und war und werde sein: die, die ich bin.
Mit Haut und Haaren, Liebesallerleien
direkt und dicht mit allerlei Ungebärdigem und noch mehr Ungereimten,
das sich in dunklen Winkeln meiner Innenräume zeigt.
Wäre es nicht an der Zeit, uns alle freundlich aufzufordern,
aufzuhören
irgendetwas sein oder noch werden (zu) wollen,
das wir
entweder
immer schon waren
oder
nie sein werden?
–wenn ich das bloß verstehen könnte
Heute fand ich
ein Rumi-Zitat in einer Toilette,
mich im Spiegel meiner müden Augen,
liebevolle Gedanken,
Angst,
einen Freund,
freches Gelächter,
Vogelflug,
durch und durch Fremdes,
ziemlich Vertrautes.
Ich nehme alles hin,
und füge hinzu:
Verwirrte Erkenntnis und erkanntes Chaos.
Und grünen Tee am Morgen.
Immer dann,
wenn wir einzuschlafen drohen
im allzu gut geölten Alltagseinerlei,
wenn wir,
fein eingebettet
in vermeintlich zuverlässig Demokratisches,
immer dann,
wenn unter diesen Decken,
(noch dort…aber das ändert sich),
wenn also unter diesen Decken
zunehmend schiefe-schräge-rechte Töne
zunächst nur hier und da
aus dunklen Löchern rausgepfiffen werden
also immer dann,
wenn wir,
mit schweren Lidern gerade zu bequem geworden sind, mal nachzusehen,
(kann ja auch jemand anders tun, oder?)
wer oder was da so schräg Lieder pfeift,
dann
gibt es immer einige,
die wach geblieben sind.
Weil sie nicht schlafen können mit schrägen Tönen im Gehör.
Und die da keine Ruhe finden,
solange es noch Orte ohne Decken gibt,
rufen uns wach –
uns, die wir gerade jetzt und überall
so scheinbar friedlich einzuschlafen droh(t)en.
Habt Dank,
ihr Mahner*innen, Wecker*innen und feinhorchenden Freund*innen überall auf der Welt,
also auch
in Bielefeld
P.S. Wie gut, dass alle immer mal das eine, wach, mal das andere, verschnarcht, sein dürfen – denn: wir sind mehr!
In einem Chor zu singen
ist eine ziemliche Passion.
Den Tönen
miteinander
Raum zu geben;
sie zu verweben
– lassen
ist mehr, als einfach nur Gesang.
In einem Chor zu singen
heißt
sich stimmlich zu verbinden.
Und das ist
wenig heilig oder esoterisch,
ganz schlicht –
ein Muss.
Heißt auch;
sich zu verschenken,
den eignen Ton und sich gleich mit
für den Moment.
Das heißt wohl
immer so und so,
doch meistenteils:
In einem Chor zu singen
ist auch
und immer wieder neu –
ziemliche Passion.
Ich dachte
ich wüsste
was die Welt
und mich darin
zusammenhält.
Und fiel in Spalten
zwischen all dem Wissen.
Und fand
im Zittern blind und taub an Sinnen:
Nichts-Mich.
Ich dachte
in den Spalten
meistens viele Nicht-Gedanken.
Und flog im Universum.
Anderswo.
Und fand
die Welt und mich darin.
Und manchmal nicht.
Ich dachte
ach, ich hab’s vergessen,
irgendwo dazwischen
ihr wisst schon, wo.
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thomas mampel. sozialarbeiter, gf von stadtteilzentrum steglitz und .garage berlin, | vorsitzender des verbandes für sozial-kulturelle arbeit. und natürlich herthaner.